Merkels Einheitspartei

...und die sozialdemokratische Antwort

Der Mann kann Kanzler? Peer Steinbrück hat jetzt einen Vortrag bei der Sarasin-Bank abgesagt. Diese Privatbank soll einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge des Steuerbetrugs verdächtig sein. Die Staatsanwaltschaft war etwas schneller als der SPD-Kanzlerkandidat. Rudolf Scharping ist als Gräfinnen-Versenker schon peinlich genug gewesen, aber genug ist Steinbrück offenbar nicht mehr genug.

Die CDU dagegen ist sich wieder einmal selbst genug. In Hannover präsentiert sie sich als Merkels Einheitspartei - und die Bundesbildungsministerin soll sich während der Rede der Parteivorsitzenden gefragt haben, wo die Kanzlerin eigentlich so unauffällig abschreibt, dass es niemandem auffällt.  "Wir alle sind CDU", sagt Merkel. Im Saal sitzen angeblich 1 000 Freundinnen  und Freunde. Für die FDP soll sich Gott zuständig erklären. Ansonsten jedoch kämpft Merkel für die "Chancengesellschaft". Denn Ochs und Esel in ihrem Lauf halten Merkels Einheitspartei nicht auf...

Die von der Parteivorsitzenden servierten Allgemeinplätzchen haben den Delegierten so gut geschmeckt, dass 97,94 Prozent der 1000 Freundinnen und Freunde entschieden: "Die soll weiter kleckern..." Während sich Peer Steinbrück nicht mit Ruhm bekleckert. Was Merkels Einheitspartei, für die sich Gott verständlicherweise nicht zuständig erklärt, davon hält, wenn sich jemand aus ihren ansonsten scheinbar fest geschlossenen Reihen der Wahrheit annähert, hat Ursula van der Leyen erfahren: Sie bekam 69,0 Prozent der Stimmen.

Der Bundesfinanzminister ist nicht nach Hannover gekommen. Der fährt nach eigenem Bekunden schon lange nur noch auf Sicht, während sich Merkel einbildet: "Wir haben Deutschland aus der Krise geführt. Mit einer Erfolgsbilanz ohne Gleichen." Und ohne Gleichungen, die aufgehen. Doch immer wieder geht die Sonne auf. Wie jetzt für die niedersächsische CDU. Die hat sich dieser Tage mit einer eigenen Umfrage belohnt, die überraschenderweise so positiv ausfällt, dass David McAllister sich auch schon in Galgenhumor üben muss. Was Merkel für Deutschland reklamiert, reklamiert der niedersächsische Ministerpräsident für Niedersachsen. Eine Erfolgsbilanz ohne Gleichen. Nun muss Gott der FDP nur noch über die Fünf-Prozent-Hürde helfen.

Der SPD dagegen kann nicht einmal mehr Gott helfen. Sollte Steinbrück Steuerbetrügern noch einmal mit der Kavallerie drohen, sollte er aufpassen, dass er nicht gerade dort einen Vortrag hält, wo die Berittenen blank ziehen.


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