Das Paulchen
Baut auf Sand
Über diesen Mann müsste man einen Film drehen - über diese Stadt auch. In jungen Jahren erbt er eine Firma und setzt sie in den Sand. Dann arbeitet er als freier Mitarbeiter für die Lokalzeitung "Burgdorfer Kreisblatt". Die setzt der Verleger in den Sand. Zwischendurch liegt er bei einer Frau vor der Wohnungstür. Die reibt sich morgens den Sand aus den Augen. Sogleich gründet er eine Wochenzeitung und setzt seine Ehe in den Sand. Darauf antwortet er mit einem Monatsmagazin und bekommt von seiner Ex-Frau viel Sand. Den meisten Sand muss er beim Finanzamt abgeben. Dem schuldet er nämlich viel Sand. Und immer wieder hat er sich selbst gesandt - als Vereinsgründer und eine Zeitlang sogar als Saubermann, der wilde Plakate von den Wänden kratzt.
Er ist einer von 30 000 Einwohnern der Kleinstadt Burgdorf an der Aue und in der CDU. Von der bekommt er eines Tages Sand. Die CDU plant für Paul von der Aue eine Wanderdüne. Er aber wandert zurück. Die CDU setzt das Ausschlussverfahren in den Sand. Der Mann weiß, dass auch die anderen Sand versteckt haben. Deshalb wird ihm so manches gesandt. Das wird sogleich mit seinem Monatsmagazin versandt. Fast alles wird von ihm auf Sand gebaut. Eines Tages hat der NDR ein Kamerateam und eine Redakteurin gesandt. Die stellen den Bürgermeister auf die Hochbrücke vor den Toren der Stadt. Dann sieht man die Stadt im Hintergrund besser, sagen sie. Das Bild hat der NDR in den Äther gesandt - ein Bürgermeister, ein Kirchturm. "Wir zeigen Ihnen nun ein Beispiel für Kirchturmpolitik", haben sie mitgesandt. Da sind Paul und der Bürgermeister vor Wut entbrannt.
Viele haben sich schon als Kind gekannt. 1986 haben sie sich in meiner Erzählung "Zwischen den Zeilen, Ingrid" wieder erkannt. Die hat schon bald jeder gekannt. Täglich sind sie in die Buchhandlungen gerannt. Kaum jemand hat sich dazu bekannt. Kennst du die Stadt, wo sie Burgen aus Sand bauen - du kennst sie nicht? Du wirst Paul von der Aue hoffentlich nie kennenlernen. Die Gefahr, sie wird geringer. Seine Lebensuhr hat nur noch wenig Sand. Begrabt ihn aber nicht in einer Düne. Sonst wandert er ein zweites Mal zurück. Und meint, er sei von Gott gesandt...
Vorher wird wieder einiges bekannt. Hier klicken
Über diesen Mann müsste man einen Film drehen - über diese Stadt auch. In jungen Jahren erbt er eine Firma und setzt sie in den Sand. Dann arbeitet er als freier Mitarbeiter für die Lokalzeitung "Burgdorfer Kreisblatt". Die setzt der Verleger in den Sand. Zwischendurch liegt er bei einer Frau vor der Wohnungstür. Die reibt sich morgens den Sand aus den Augen. Sogleich gründet er eine Wochenzeitung und setzt seine Ehe in den Sand. Darauf antwortet er mit einem Monatsmagazin und bekommt von seiner Ex-Frau viel Sand. Den meisten Sand muss er beim Finanzamt abgeben. Dem schuldet er nämlich viel Sand. Und immer wieder hat er sich selbst gesandt - als Vereinsgründer und eine Zeitlang sogar als Saubermann, der wilde Plakate von den Wänden kratzt.
Er ist einer von 30 000 Einwohnern der Kleinstadt Burgdorf an der Aue und in der CDU. Von der bekommt er eines Tages Sand. Die CDU plant für Paul von der Aue eine Wanderdüne. Er aber wandert zurück. Die CDU setzt das Ausschlussverfahren in den Sand. Der Mann weiß, dass auch die anderen Sand versteckt haben. Deshalb wird ihm so manches gesandt. Das wird sogleich mit seinem Monatsmagazin versandt. Fast alles wird von ihm auf Sand gebaut. Eines Tages hat der NDR ein Kamerateam und eine Redakteurin gesandt. Die stellen den Bürgermeister auf die Hochbrücke vor den Toren der Stadt. Dann sieht man die Stadt im Hintergrund besser, sagen sie. Das Bild hat der NDR in den Äther gesandt - ein Bürgermeister, ein Kirchturm. "Wir zeigen Ihnen nun ein Beispiel für Kirchturmpolitik", haben sie mitgesandt. Da sind Paul und der Bürgermeister vor Wut entbrannt.
Viele haben sich schon als Kind gekannt. 1986 haben sie sich in meiner Erzählung "Zwischen den Zeilen, Ingrid" wieder erkannt. Die hat schon bald jeder gekannt. Täglich sind sie in die Buchhandlungen gerannt. Kaum jemand hat sich dazu bekannt. Kennst du die Stadt, wo sie Burgen aus Sand bauen - du kennst sie nicht? Du wirst Paul von der Aue hoffentlich nie kennenlernen. Die Gefahr, sie wird geringer. Seine Lebensuhr hat nur noch wenig Sand. Begrabt ihn aber nicht in einer Düne. Sonst wandert er ein zweites Mal zurück. Und meint, er sei von Gott gesandt...
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