Vor der nächsten Pandemie

Ein paar Abschiedsworte für die alte Pandemie

Du bleibst nicht mehr lange. Sagt unsere Bundeskanzlerin. Doch bevor die nächste Pandemie kommt, sollst du nicht einfach so scheiden müssen. Einiges müssen wir dir nämlich noch sagen. Denn wir werden dich vermissen mitsamt all den Experten und Politikern, die so oft über dich gesprochen haben. 

Sogar unsere Bundeskanzlerin war fast nur noch mit dir beschäftigt. Statt uns vor Weihnachten und vor Beginn ihres letzten Amtsjahres endlich ihr Lieblingsrezept für Weihnachtskekse zu verraten, verwies sie uns auf ihre Tipps für den Umgang mit Masken. Die sollten wir weiterhin bei 60 Grad in heißem Wasser kochen, wobei wir glaubten, uns schwach daran erinnern zu können, dass Wasser auf diesem Planeten erst bei 100 Grad kocht.  

Ob gekocht, fast gekocht oder gar nicht gekocht, bis dahin hatte kaum jemand etwas von Masken gehalten, der Virologe Hendrik Streeck hielt sie sogar für gefährlich, weil auf ihr Bakterien und andere unsichtbare Schädlinge landen könnten. Eine Menge hielt er dagegen von Familien. Dort geschehe Wundersames, sagte er, kaum ein Familienmitglied stecke ein anderes Familienmitglied mit dir an. Das ist angeblich inzwischen nicht mehr so.

Soll der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach herausgefunden haben. Stimmt, das ist der Politiker, der seit deiner Ankunft ungefähr 300 Mal bei Markus Lanz gesessen und vor dir gewarnt hat. Von dir hörte man dazu leider nichts. Während der Virologe Christian Drosten viel zu lange nicht aufhörte, an die Medien zu glauben. Bis ihm seine Anwälte vorlasen, was Zeitungen, Funk und Fernsehen aus seinen Erkenntnissen gemacht hatten. Nur der Wochenzeitung "Die Zeit" machte das nichts aus. Die hatte schon immer die Meinung vertreten, dass Wissenschaft nichts sei, was immer die gleichen Erkenntnisse liefere. So betrachtet durfte auch die Darstellung von Erkenntnissen falsch sein.

Für dich ärgerlich ist sicherlich, dass es deine Nachfolgerin leichter haben wird als du. Denn demnächst soll es Ausgangssperren geben. Von 22 bis 5 Uhr muss deine Nachfolgerin nicht so lange nach Opfern suchen wie du. Sie sind zuhause. Früher sind Bettler mit dem Hinweis "Betteln verboten" vertrieben worden, der Hinweis "Anstecken verboten" wird niemandem etwas nützen. 

Werden irgendwann auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, Hendrik Streeck, Christian Drosten, Jens Spahn und die vielen anderen herausgefunden haben. Aber nur Angela Merkel wird bei Markus Lanz sitzen, denn die kann Wasser auch schon bei 60 Grad kochen. 


Kommentare

Beliebte Posts