Quasselbude

9. Februar 1931: Die NSDAP und
die Deutschnationalen haben
den Reichstag verlassen. 
Mathematik mit Annegret Kramp-Karrenbauer

Es war einmal ein Ministerpräsident der FDP in Thüringen, der ist mit den Stimmen der CDU und der AfD gewählt worden. Er nahm die Wahl an. Dann kündigte er seinen Rücktritt an. Die CDU und die FDP forderten Neuwahlen. Bis zu den ersten Umfragen. Die waren nicht gut für CDU und FPD. Also fand die CDU Neuwahlen nicht mehr gut. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer entdeckte im Landtag von Erfurt plötzlich neue starke Mehrheiten. Wie sie die gefunden hatte, sagte sie nicht. Wie oft sie als Schülerin im Mathematik-Unterricht gefehlt hat, verriet sie ebenfalls nicht. 

Im Landtag von Erfurt gibt es nur vier rechnerisch starke Mehrheiten: CDU, AfD, Grüne und FDP mit 53 der 90 Sitze, CDU, SPD und AfD mit 51 Sitzen, Linke und AfD mit ebenfalls 51 Sitzen und CDU und Linke mit 50 Sitzen. Dass die SPD mit der AfD eine Koalition bildet, darf ausgeschlossen werden. Eine Koalition der Linken und der AfD wäre ein Hauch von Italien. Liebäugelt Annegret-Karrenbauer etwa mit den Linken? Ausgeschlossen. Die CDU hat schließlich lieber mit der AfD gemeinsame Sache gemacht, als Bodo Ramelow als Ministerpräsident zu dulden. 

Die Mütter und Väter unseres Grundgesetzes haben noch etwas aus der Vergangenheit gelernt. Denn für die NSDAP war das Parlament nicht nur eine Quasselbude, die NSDAP legte auch die parlamentarische Arbeit lahm, indem sie Sitzungen verließ. In immer kürzeren Abständen gab es deswegen Neuwahlen, bis die NSDAP die Macht an sich riss. Deshalb stellten die Mütter und Väter unseres Grundgesetzes Hürden für die Auflösung des Parlamentes und für Neuwahlen auf. Umfrageergebnisse gehörten nicht dazu.

Der alten schrecklichen Zeiten wegen: Wählt Bodo Ramelow zum Ministerpräsidenten! Denn nicht nur in der AfD, sondern auch in der Werte-Union rotten sich die Rechten schon wieder zusammen. Der ehemalige Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen twitterte nach der Wahl von Thomas Kemmerich: "Hauptsache, die Sozialisten sind weg." 


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