Horst wählt für uns

Ich wähle noch selbst.
Die Leiden des alten Ministers

Unmittelbar vor dem Krisengipfel zwischen CDU und CSU im Kanzleramt zeigt sich Bundesinnenminister Horst Seehofer tief verletzt und kampfeslustig. "Ich lasse mich nicht von einer Kanzlerin entlassen, die nur wegen mir Kanzlerin ist", sagte er am Montagnachmittag der Süddeutschen Zeitung. Damit spielt er auf die im Vergleich zur CDU deutlich besseren Wahlergebnisse der CSU in Bayern an, aber auch auf die langwierigen Koalitionsgespräche, zunächst mit FDP und Grünen und schließlich mit der SPD, die er gemeinsam mit Merkel durchgestanden habe.

Steht seit 17.03 Uhr auf den Internet-Seiten der "Süddeutschen Zeitung". Verfasst haben diesen Text zwei Redakteure. Da möchte man gar nicht mehr wissen, was drei Redakteure behaupten würden.

Mit der Seehofer unterstellten Behauptung, Merkel sei eine Kanzlerin von seinen Gnaden (Gnade=unverdiente Milde), würde der Bundesinnenminister auf nichts anspielen, er würde sich aufspielen. Wer Kanzlerin oder Kanzler wird, entscheidet immer noch der Bundestag, wer zum Bundestag gehört, entscheiden die Wählerinnen und Wähler. Müssen wir uns jetzt etwa dafür entschuldigen, dass wir Horst Seehofer Koalitionsverhandlungen zugemutet haben, bei denen Merkel anwesend war? Oder was meinen die beiden Redakteure der "Süddeutschen Zeitung"?

Wer Schlüsse zieht, sollte mit seinem Latein nicht schon am Ende sein, bevor er sich an den Computer setzt. Ich würde Horst Seehofer nie mein Wahlrecht abtreten. Schreibe ich abschließend dem Bundesinnenminister ins Stammbuch. Für mich wählt Horst nicht.  

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