Gestatten
Heute habe ich Geburtstag
Für die Welt ist es ein großes Ereignis gewesen, für mich ein kleiner Schritt auf diese Erde, auf der ich schon sehr früh das "Karstadt"-Gebäude in Wilhelmshaven eroberte, denn dort verwöhnte mich eine Verkäuferin mit Würstchen, die länger waren als ich. Die schleifte ich regelmäßig durch die Marktstraße. Bis sie so klein waren wie ich. Den Rest ließ ich mir schmecken. Ob Pferdefleisch drin war, ist mir nie verraten worden.
Im Laufe der Zeit wurde es immer enger in der Wohnung meiner Eltern. Die Geschwisterzahl stieg und mein Wunsch, irgendwo einen ruhigeren Ort zu finden. Das war wohl ein wenig zu viel verlangt, so dass man mich in ein Gebäude brachte, auf dem Schule stand. Dort waren noch mehr Kinder als bei uns zuhause, außerdem lungerte immer jemand vorne herum und erzählte Dinge, die auch in den Büchern standen, die vor mir lagen. Deswegen lag mir besonders an den Pausen - und irgendwann auch an einem Mädchen mit Sommersprossen, die ich spannender fand als die Kleckse auf Landkarten, mit denen Stadte markiert wurden, die angeblich wichtig waren. Schon bald hatte ich begriffen: Was ich wollte, wollte eigentlich nur ich wissen - und dieses Mädchen mit Sommersprossen. Deshalb fand ich alle Wörter mit Schule immer langweiliger. Die einzige Ausnahme blieb: Schulschluss. Dann begann für mich das Leben, auf das ich eigentlich in der Schule vorbereitet werden sollte.
Meine Einstellung bereitete den vorne Herumlungernden immer mehr Sorgen, denn sie hielten mich für begabt. Also tat ich ihnen den Gefallen und blieb so lange auf der Schule, wie es nur ging. Davon hatten alles etwas: Die da vorne freuten sich und ich langweilte mich tödlich, ohne zu sterben. Das lehrte mich: Manchmal muss man nicht viel tun, um anderen eine Freude zu machen.
Wieder war es eine Frau, die mich verstand, ohne vorne herumzulungern. Die kam von einer Zeitung und fragte mich, woran ich denn Spaß hätte, wenn die Schule aus sei. Dass in der Schule mit Spaß nicht zu rechnen war, wusste sie also. Ich sagte ihr, dass ich gern das tun würde, was sie tat: Leuten Fragen stellen, auf die sonst keiner gekommen wäre. Und das mache ich heute noch gern...
Für die Welt ist es ein großes Ereignis gewesen, für mich ein kleiner Schritt auf diese Erde, auf der ich schon sehr früh das "Karstadt"-Gebäude in Wilhelmshaven eroberte, denn dort verwöhnte mich eine Verkäuferin mit Würstchen, die länger waren als ich. Die schleifte ich regelmäßig durch die Marktstraße. Bis sie so klein waren wie ich. Den Rest ließ ich mir schmecken. Ob Pferdefleisch drin war, ist mir nie verraten worden.
Im Laufe der Zeit wurde es immer enger in der Wohnung meiner Eltern. Die Geschwisterzahl stieg und mein Wunsch, irgendwo einen ruhigeren Ort zu finden. Das war wohl ein wenig zu viel verlangt, so dass man mich in ein Gebäude brachte, auf dem Schule stand. Dort waren noch mehr Kinder als bei uns zuhause, außerdem lungerte immer jemand vorne herum und erzählte Dinge, die auch in den Büchern standen, die vor mir lagen. Deswegen lag mir besonders an den Pausen - und irgendwann auch an einem Mädchen mit Sommersprossen, die ich spannender fand als die Kleckse auf Landkarten, mit denen Stadte markiert wurden, die angeblich wichtig waren. Schon bald hatte ich begriffen: Was ich wollte, wollte eigentlich nur ich wissen - und dieses Mädchen mit Sommersprossen. Deshalb fand ich alle Wörter mit Schule immer langweiliger. Die einzige Ausnahme blieb: Schulschluss. Dann begann für mich das Leben, auf das ich eigentlich in der Schule vorbereitet werden sollte.
Meine Einstellung bereitete den vorne Herumlungernden immer mehr Sorgen, denn sie hielten mich für begabt. Also tat ich ihnen den Gefallen und blieb so lange auf der Schule, wie es nur ging. Davon hatten alles etwas: Die da vorne freuten sich und ich langweilte mich tödlich, ohne zu sterben. Das lehrte mich: Manchmal muss man nicht viel tun, um anderen eine Freude zu machen.
Wieder war es eine Frau, die mich verstand, ohne vorne herumzulungern. Die kam von einer Zeitung und fragte mich, woran ich denn Spaß hätte, wenn die Schule aus sei. Dass in der Schule mit Spaß nicht zu rechnen war, wusste sie also. Ich sagte ihr, dass ich gern das tun würde, was sie tat: Leuten Fragen stellen, auf die sonst keiner gekommen wäre. Und das mache ich heute noch gern...
herzlichen glückwunsch, peter
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