Jugendamt als Schlafzimmer

Gilt auch für Jugendämter von
Januar bis November?
Nicht nur Tierheime, auch Kinderheime vor Weihnachten rappelvoll

Vor Weihnachten landen viele Kinder in Heimen. Darüber berichtet jetzt eine Lokalzeitung aus dem Landkreis Diepholz. Die Redaktion hat "Die kleinen Strolche" in Asendorf besucht. Der Bericht beginnt mit einem entsetzlichen Fall. Doch zwischendurch wird es auch komisch.

So soll der Leiter des Heimes darauf hingewiesen haben, dass die große Zahl auch damit zu erklären sei, dass Jugendamtsmitarbeiterinnen und Jugendamtsmitarbeiter im Dezember noch einmal ihre Akten studieren. Wie soll ich das denn verstehen? Von Januar bis November wird dieser Behörde nicht klar, dass Kinder in Familien gequält, geschlagen und missbraucht werden und kurz vor Weihnachten fällt es ihr wie Schuppen von den Augen?

Dass Tiere zu Weihnachten verschenkt und sofort wieder ausgesetzt werden, ist eine traurige Tatsache. Deswegen vermitteln Tierheime vor dem Fest auch keine Hunde oder Katzen mehr. Aber bei Kindern sieht es doch wohl hoffentlich etwas anders aus.

Wenn der Heimleiter gemeint hat, dass Jugendämter elf Monate im Jahr vor sich hindösen, um im zwölften wach zu werden, dann sollte sich jede Kommune nur im Dezember ein Jugendamt leisten, von Januar bis November müssten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit ihren Schlafzimmern in den eigenen Wohnungen begnügen. 

Heinz-Peter Tjaden

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