Erwartungen erfüllt
Der zweite Streich. |
Ob die Politikerinnen und Politiker wirklich so sind, wie sie von den Medien dargestellt werden, wissen wohl nur die Medien. Jedenfalls ist die Wahl in Hamburg ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn stellten sich den Delegierten vor, die wichtigste Nachricht lautete: Nur Merz verhaspelte sich bei seiner Rede. Die beiden anderen lasen ihre Texte fehlerfrei vom Teleprompter ab.
Auch in Hamburg ist niemand auf die Idee gekommen, die Beiträge auszutauschen, was wahrscheinlich auch niemand gemerkt hätte, wie früher schon einmal bei einer Neujahrsansprache des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl, wenn er auf die Jahreszahl verzichtet hätte.
Dann bekamen alle Delegierten eine Pappe um ihren Platz, damit nur der Wähler selbst sah, was er selbst wählte. Das klappte sogar bis zum erwarteten Ergebnis. Jens Spahn hatte mit 156 Stimmen nicht viel mehr als das Münsterland hinter sich, 392 Delegierte glaubten Merz, dass er sich als neuer CDU-Vorsitzender nicht mit der Bundeskanzlerin anlegen würde, und Annegret Kramp-Karrenbauer war mit 450 Stimmen an ihrem Minimal-Ziel.
Anschließend packte es die Saarländerin mit einem Vorsprung von 35 Stimmen. Angela Merkel jubelte, der Koalitionspartner freute sich, die Opposition strich das Thema Neuwahlen aus ihren Terminkalendern. Nun regiert Angela Merkel noch ein Jahr, Annegret Kramp-Karrenbauer hält Silvester 2019 ihre erste Neujahrsansprache als Bundeskanzlerin und alle werden sich fragen: "Haben wir das nicht schon mal gehört?"
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