Über Pfeile

Martin Schindler lässt 
den Vize-Weltmeister zittern.

Nicht nur bei Feuer brennt die Luft im "Ally Pally"

Dass dort die Luft brennt, weiß man von zwei Bränden im Alexandra Palast, denn zweimal ist der "Ally Pally" in London schon abgebrannt. Doch in diesem Jahr brennt in dieser Halle auch die Luft, wenn die deutschen Spieler vor der Scheibe stehen. Wie gestern, als Sport 1 einen neuen Zuschauerrekord feierte, während Martin Schindler den Vize-Weltmeister Michael Smith fast aus dem Turnier warf. Die Wende kam mit einer 170, die man eigentlich gar nicht schaffen kann, denn dazu muss man den roten Fleck in der Mitte der Scheibe anvisieren. Doch die drei Pfeile von Smith flogen beim Stande von 3 : 1 für Schindler wie an der Schnur gezogen dorthin wo sie hinfliegen sollten. Der Vize-Weltmeister schlug den Deutschen noch mit 4 : 3. So entging er gerade noch dem Schicksal von Weltmeister Peter Wright, der bereits ausgeschieden ist.

Ein Deutscher ist aber noch dabei. Auch wenn das nicht so wäre, würde ich weiterhin zumindest abends mein Verhalten nach der Darts-WM ausrichten. In den Pausen esse ich, wasche ich mein Geschirr ab, putze ich mir die Zähne. Denn ich will keinen Pfeil versäumen, zumal es mir ein Rätsel ist, wie man nicht nur die Scheibe treffen kann, sondern für das Ende eines Spiels auch noch eine bestimmte Zahl, die man zudem auch noch verdoppeln muss. Denn wenn einem für die 501 beispielsweise noch 12 Punkte fehlen, muss man den äußeren Ring der 6 treffen. 

Für Gerwyn Price dagegen ist das kein Problem. Der will immer um jeden Preis gewinnen. Die Nummer 1 unter den Teilnehmern ist er zwar schon, aber das reicht ihm nie. Es war übrigens ein Zufall, dass ich Darts-Fan geworden bin. Ich war bei Sport 1 gelandet und mir gefiel die Musik, die sich einer der Spieler für seinen Marsch zur Bühne ausgesucht hatte.