Die Grüne Jugend

Rennt ins Abseits und fühlt sich wohl dabei

"Der Party-Patriotismus rund um den Fußball läßt sich davon nicht trennen. Er lässt sich auch nicht trennen von der alten Zwangsgemeinschaft Nation. Die Trennung zwischen guten PatriotInnen und schmuddeligen NationalistInnen gibt es nicht; der positive Bezug zum eigenen „Vaterland“ bedeutet immer auch die Abwertung von Anderen, weil sie zum Beispiel AusländerInnen sind oder homosexuell. Das widerspricht zwar den gefühlten Erlebnissen und erst recht den Wünschen der meisten Beteiligten, lässt sich aber empirisch nachweisen: Der Bielefelder Soziologe Heitmeyer hat vor und nach der WM in Deutschland im Jahre 2006 Menschen befragt und festgestellt, dass Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit während der WM angestiegen waren."

Rennt die Grüne Jugend auf ihren Internet-Seiten ins Abseits, denn gleiche Höhe mit Fans, die während eines Fußballturniers Flagge zeigen, mögen sie nicht. Wenn allerdings irgendwo Eishockey gespielt wird, ist die Grüne Jugend so schweigsam wie die Berichterstattung in den Medien mager, was ich immer wieder schade finde, weil ich einen Eishockeyspieler, der auf Schlittschuhen die Gegner umkurvt, dabei auch noch den Puck am Schläger mitführt und im richtigen Moment passt oder abzieht, mehr bewundere als jeden noch so genialen Fußballer. Die Abwertung von Anderen ist also auch der Grünen Jugend nicht fremd, denn sonst würde sie auch bei Eishockeyturnieren jede Form der Begeisterung für die deutsche Mannschaft verurteilen.

Von der Grünen Jugend gefordert werden muss deshalb ganz dringend gleicher Schwachsinn für alle Sportarten, wo immer sie auch ausgetragen und bejubelt werden. Denn Party-Patriotismus während eines Fußballturniers unterscheidet sich nicht von Party-Patriotismus bei Eishockey-  oder Handballturnieren. Außerdem muss beim Public Viewing endlich jede und jeder darauf hingewiesen werden, dass sie oder er sich keinesfalls als Ausländerfeindin oder Ausländerfeind neben einen Fan aus Spanien, England, Frankreich, Griechenland, Tschechien...setzen darf.

Unverzüglich aufgeklärt werden müssen von der Grünen Jugend auch jene Homosexuellen aller Nationen, die derzeit bei Fußballspielen mitfiebern und sich so selbst in den Rücken fallen. Schon Mao hat gewusst: "Der Freund deines Feindes kann niemals dein Freund sein." Was selbstverständlich auch für Heterosexuelle gilt. Mischehen von Fußballfans mit allen Anständigen, die deshalb die Ansichten der Grünen Jugend teilen, sind sogleich zu verbieten.

Früher ist das noch etwas anders gewesen: Da unterschieden Leute, die sich deshalb für links hielten, zwischen Fußballmannschaften aus der BRD (die waren immer schlecht) und Fußballmannschaften aus der DDR (die waren immer gut)...

 


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