Mehr Wohlstand

7. August 2011
Weniger Kinder?

Für "Bild am Sonntag" dürfen auch Gäste Kommentare schreiben. Dabei ist heute dem Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg der Griffel abgebrochen.

Der 72-Jährige befasst sich mit der sinkenden Kinderzahl in Deutschland - was er schreibt, ist nicht zu fassen.

Seine These: "Ein internationaler Vergleich zeigt: Die Menschen leisten sich umso weniger Kinder, je mehr sie sich aufgrund ihres Einkommens eigentlich leisten könnten. Mehr Wohlstand bedeutet weniger Kinder."

Wo lebt dieser Mann eigentlich? Wer kann denn hier zu Lande noch sagen, dass er 2011 wohlhabender ist als er es vor zehn Jahren war? Außerdem geht aus dem jüngsten Zahlenwerk hervor, dass Bulgarien zu den Staaten gehört, die ähnlich große Nachwuchssorgen haben wie Deutschland. Schwimmen die Bulgaren neurdings im Geld - oder doch nur einige im Sommer im Schwarzen Meer?

Das Bruttoinlandsprodukt von Bulgarien hat 2009 bei 6223 Dollar pro Einwohner gelegen. Das von Deutschland ist fünf Mal größer. Ist also nichts mit Zusammenhang zwischen Wohlstand und Geburtenrate.

Dann widerschreibt sich Herwig Birg auch noch selbst: "...die Geburtenrate mit 1,3 bis 1,4 Kindern pro Frau (ist) seit 40 Jahren unverändert." Würde seiner These zufolge bedeuten: Deutschland bewegt sich seit vier Jahrzehnten auf dem gleichen Wohlstandsniveau. Dabei hat dieser Bevölkerungswissenschaftler wohl vergessen, dass die Arbeitslosenquote 1961 bei 1 Prozent gelegen hat. Heute müssen 1,5 Millionen Unterbeschäftigte versteckt werden, damit sie unter 10 Prozent sinkt.

Was will "Bild am Sonntag" mit der Veröffentlichung des Gastkommentars von Herwig Birg eigentlich erreichen? Dass junge Leute vor Lachen ins Bett fallen und vergnügt Kinder zeugen?

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