Schulrettung

25. August 2011
Die "Welt" sorgt sich um die deutschen Schulen

"Gut 55 Prozent unseres Staatsetats geben wir für Sozialleistungen aus, für Bildung verbleiben nur neun Prozent.". Stellt heute die "Welt" fest und stellt 10 Thesen auf. Die Frage, die so beantwortet werden soll, lautet: "Sind die deutschen Schulen noch zu retten?"

In These 1 heißt es: "Der Kita-Besuch ab drei Jahren sollte quasi verpflichtend werden. Denn wer früh in die Kita kommt, entwickelt sich besser in der Schule: Chancengerechtigkeit entsteht im Kindergarten."

Was "quasi verpflichtend" bedeuten soll, steht leider nicht dabei. Wer aber Thesen aufstellt, sollte sich klar ausdrücken. Außerdem: "Wer früh in die Kita kommt, entwickelt sich besser in der Schule" ist eine Behauptung, die niemand beweisen kann.

Wollte man den Beweis antreten, müsste man Jan Musterkind in den Kindergarten schicken, dann zur Schule und nach dem Schulabschluss Bilanz ziehen. Dann müsste man die Zeit zurück drehen, Jan Musterkind nicht zum Kindergarten schicken, dann zur Schule und nach dem Schulabschluss Bilanz ziehen.

Soll man sagen, immerhin einmal kommen in diesen Thesen die Eltern vor? Und zwar, wenn es um "Brennpunktschulen" geht. Dort müssen, so der Thesenverbreiter, die Eltern "eingebunden" werden. "Einbinden" ist Soziologen-Deutsch. Diese These müsste also hinterfragt werden...

In These 10 vergleicht der Autor Äpfel mit Birnen, verteidigt Studiengebühren mit dem Hinweis auf Kindergartengebühren, die höher seien. Studiengebühren gibt es bald nur noch in zwei Bundesländern, Kindergartengebühren werden von Kommunen erhoben.

Die in der "Welt" veröffentlichten Thesen sind also: diskussionswürdig - aber auch ausbaufähig. Auch deshalb: Die Zeit, die Eltern mit ihren Kindern verbringen, ist kostbar...

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