Die WeZet

...und andere Katastrophen

Ein Angeklagter hat bis zu seiner Verurteilung als unschuldig zu gelten. Jedenfalls in einem Rechtsstaat. Und was macht ein Richter aus Wilhelmshaven? Nach der Vertagung einer Verhandlung diskutiert er vor der nächsten Verhandlung mit dem Publikum darüber, welche Probleme er mit dem Angeklagten noch haben könnte, der soeben mit seinem Anwalt den Gerichtssaal verließ. Warum teilt der Richter dem Publikum nicht gleich mit: "Den kriege ich auch noch"?

Die "Wilhelmshavener Zeitung" schreibt über mich am 4. April 2013, ich sei jemand, der sich als Redakteur und Schriftsteller bezeichnet. Hätte der Redakteur einen Blick in den Virtuellen Katalog Karlsruhe geworfen, dann hätte er dort 83 Einträge über Bücher aus meiner Feder gefunden. Wie viele Schriftsteller gibt es eigentlich, die auf so viele Einträge kommen? Warum hat dieser Redakteur nicht gleich geschrieben, dass mir nicht zu trauen ist, statt sich - wie der Richter aus Wilhelmshaven - um des Pudels Kern zu drücken.

Heute melden die Medien, dass man in München keinen größeren Saal für den NSU-Prozess finden könne. Was seinerzeit beim Prozess gegen die "Rote Armee Fraktion" (RAF) geschehen sei, sei in einem Rechtsstaat nicht möglich. Soll ich daraus schließen, dass dieser Prozess damals nicht in Stuttgart stattfand - oder was?

Vor Wahlen versichern uns die Parteien immer, dass wir als Volk der Souverän seien. Als solcher verleihen wir die Macht, die wir haben, eigentlich nur. Und was geschieht zwischen den Wahlen? Da gebärden sich Parteien als Machthaber - und die CDU-Arbeitsministerin Ursula von der Leyen stimmt im Bundestag gegen ihre eigene Auffassung, weil die FDP anderer Meinung ist. Sie ist also dem Machterhalt und nicht ihrem Gewissen verpflichtet...

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts