Für Pöppelchen (III)

Heute wollte ich eigentlich...

...nicht an dich denken. Doch du scheinst etwas dagegen gehabt zu haben. Ich war heute in Burgdorf, dort wurde der "Tag des Ehrenamtes" gefeiert. Ich schlenderte mit meinem Hund die Marktstraße hinunter. Auf einer Bank saß ein Bekannter in der Sonne, er hielt eine Broschüre in der Hand, die er sich gerade gekauft hatte. Ich las den Namen des Autors. Dieter Rohles.

Genau, Pöppelchen, dein ehemaliger Chef bei der Versicherungsagentur EAS in Hannover, hat diese Broschüre geschrieben. Wie oft du dich mit dem gestritten hast! Fast täglich. Immer wieder hast du ihm seitenlange Verbesserungsvorschläge für den Arbeitsablauf auf den Schreibtisch gelegt. Das machte ihn jedes Mal sauer, weil er der Meinung war: "So was kann ich morgens nicht vertragen. Wenn Sie mir was mitzuteilen haben, dann machen Sie das bitte nach dem Mittagessen."

Danach hast du mir stets dein Leid geklagt. Wie oft habe ich dich gefragt, warum du so was schriftlich machst und nicht mündlich unter vier Augen. Denn die EAS war kein Riesenbetrieb, sondern eine eher kleine Firma. Wie oft hast du Besserung gelobt - und dann doch wieder seitenlange Verbesserungsvorschläge für den Arbeitsablauf verfasst. Eines deiner Schriftstücke hatte 36 Seiten.

Daran habe ich gedacht, als ich den Namen Dieter Rohles las. Und ich dachte an dich - und an eine Wette mit Dieter Rohles, der irgendwann den Streit mit dir auf läuferische Weise beilegen wollte. Auf einem Sportplatz in Hannover-Misburg habt ihr euch zu einem 100-Meter-Lauf verabredet. Ich machte die Fotos. Ihr beide kamt gleichauf ins Ziel. Meinte ich. Ihr nicht. Ihr hattet ein neues Streitthema.

Für Pöppelchen (I)

Für Pöppelchen (IV)

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