Geil, Oskar!

12. November 2011
Teurer Champagner und schöne Sahra

Oskar Lafontaine ist immer ein Champagner-Linker gewesen. Hat der was zu schlürfen, verändert er irgendwann die Welt. Und nun genießt er erst einmal die Sahra.

Erst baut er eine schöne Frau (politisch) auf. Dann legt er sie (sexuell) flach. Macht ihn zum sympathischen Alt-68er. Nicht nur, weil er dieses Alter hat. Sondern auch, weil wir es damals auch nicht anders gemacht haben.

Mit Karl Marx auf einem Plakat an der Wand, haben wir keinem über 30 getraut. So weit reichte bei uns der Historische Materialismus (Histomat) nicht. Der Kampf und die Einheit der Gegensätze hatte jung und wild zu sein.

Wir warfen alles über Bord und fragten uns nicht einmal, wie lange der Kahn flott bleiben würde. Wer zweimal mit der gleichen pennte, gehörte zum Establishment und war out.

Das gefiel den meisten nicht. Für die einen waren wir die Generation, vor der man uns  immer gewarnt hat, für die anderen waren wir Revisionisten, weil wir gar nicht daran dachten, den Dialektischen Materialismus zu Ende zu denken.

Den Widerspruch bei den Produktionsverhältnissen mochten wir nicht, aber sonst mochten wir den Widerspruch. Der ging in Wohngemeinschaften so weit, dass sich niemand um den Abwasch kümmerte. Die Frauen waren uns dafür zu schade, wir Männer hatten dafür keine Zeit zwischen zwei Demonstrationen.

Oskar Lafontaine hat bei einem Parteitag der Linken mitgeteilt, dass er jetzt mit der Sahra zusammen ist. Nun gelten Oskar und Sahra als Traumpaar dieser Partei. Jedenfalls in der Springer-Presse. Das hätte uns nachdenklich gestimmt. Dieses Liebespaar aber nicht.

Die gehen das viel ruhiger an als wir. Wir sind früher als Verliebte nur noch selten in den Schlaf gekommen - und was ist mit Sahra Wagenknecht? Die sagte kürzlich: "Ich habe ein Girokonto. Ich will doch ruhig schlafen." Also, Oskar, bitte nicht zu oft stören!

Kommentare

Beliebte Posts