Liebe "Bild"-Zeitung

14. November 2011
Sahra muss Außenministerin werden

Heute ist die "Bild"-Zeitung auf Seite 2 eine liebe Zeitung. Veröffentlicht werden Fotos von einem Parteitag der FDP und von einem Parteitag der Linken. Erste Feststellung: Die Linke ist prozentual betrachtet bei Wahlen dort wo die Liberalen hin wollen. Zweite Feststellung: Auch sonst sind Gysi & Co. weiter als Röslers GmbH & Co. KG.

Aber ein "Bild"-Foto nach dem anderen. Auf dem ersten kommen sich der FDP-Parteivorsitzende Philipp Rösler und sein Vorgänger Guido Westerwelle so nahe wie auf dem zweiten Guido Westerwelle und Hans-Dietrich Genscher. Auf dem dritten kann Rösler von der hessischen Kultusministerin Dorothea Henzler nicht die Finger lassen. Auf dem fünften nutzt der Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle die Parteitags-Gunst der Stunde und küsst Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Auf dem sechsten tätschelt Westerwelle die rechte Wange von Brüderle. Auf dem siebten fällt Rösler aus der Rolle und küsst seine eigene Frau.

Diese Fotoserie versieht "Bild" mit der Frage "Kuschelt sich die FDP wieder über 5 Prozent?" Ob Kuscheln hilft, könnte der ebenfalls auf dieser Seite abgelichtete Silvio Berlusconi nur noch mit einem Nein beantworten. Der hat sich erst einmal von der politischen Bühne gekuschelt.

Doch nun kommt die Linke. Oskar Lafontaine leiht seiner neuen Liebsten auf Foto 9 nicht nur sein politisches Ohr, sondern auch seine ganze Aufmerksamkeit. Diese Liebe ist laut "Bild" mehr als rot, sie ist tiefrot. Könnte die Partei vor einem Tief bewahren wie die FDP bekanntermaßen nicht, weil die nicht weiß, wo sie für Genscher eine schöne Frau auftreiben soll.

Deshalb stellt "Bild" auch keine Frage zu Lafontaine und Wagenknecht, stellt vielmehr fest: "Lafo & Wagenknecht sind das neue Spitzen-Paar der Linken", dazu auch noch "schillernd".

Nun stelle man sich nur noch vor, Oskar wird Bundeskanzler und Sahra Außenministerin. Im Ausland würde man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen, weil man sich dort bislang noch die Frage stellt, ob es in Deutschland keine Friseure mehr gibt. Stiege Wagenknecht aus der Dienstlimousine, merkelte man in Paris, Rom, London und Washington: Gibt es doch! Oskar hat zwar viel weniger Haare als Angela, aber wer würde den schon beachten? Dem ginge es bei jedem Auslandsbesuch wie Westerwelle...

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