Gregor Gysi

Löst Markus Lanz nach wenigen Minuten ab

Gestern zu später Stunde habe ich Tränen gelacht. Bei Markus Lanz. Zu Gast waren Gregor Gysi, der ehemalige Pressesprecher der Piraten-Partei Christopher Lang, der politische Geschäftsführer der Piraten-Partei Johannes Ponader, das Autorenpaar Sonja Schönemann und Ralf Husmann, außerdem der TV-Koch Andreas C. Studer. Schon nach wenigen Minuten nahm der Fraktionschef der Linken das verbale Zepter in die Hand, führte mit Witz, Selbstironie und mit der Fähigkeit, auch schwierige Themen in einfache Worte zu fassen, durch die Sendung,  mit spielerischer Leichtigkeit ließ er die Vertreter der Piraten-Partei Lang und Ponader noch blasser aussehen als sie sonst schon sind und öffnete Beziehungskisten, die eigentlich Sonja Schönemann und Ralf Husmann thematisierten sollten. Die kamen über Frauen sind so und Männer eben anders nicht hinaus.

Gysi war derweil längst über seine Brandrede beim Parteitag der Linken hinausgekommen, die habe er abgelesen, was sonst gar nicht seine Art sei, weil er sich kenne. Hätte er sich nicht an sein Manuskript gehalten, wäre eben wer weiß was passiert.  Doch nun passiere dies: Der Umgang miteinander sei besser geworden, diskutiert werde endlich wieder politisch. Auch Anspielungen auf sein Verhältnis zu Lafontaine und die Vermutung, dass die Befindlichkeiten von West- und Ost-Linken möglicherweise unterschiedlich sind, warfen ihn nicht aus der verbalen Bahn. Der Oskar sei eben so und dass West-Linke anders ticken als Ost-Linke stimme - zumindest als Pauschalurteil - nicht.

Dann wollte Markus Lanz endlich die Sendung übernehmen und bat Gysi darum, das Thema dauerhafter Rettungsschirm und Fiskalpakt vor dem Bundesverfasssungsgericht außen vor zu lassen. Unverzüglich nutzte der Fraktionschef eine Verbal-Lücke der Vertreter der Piratenpartei und lockte sie in ein politisches Seminar über die historische Bedeutung dieser Klage. Die Piraten wollten gerade ihren Mund wieder schließen, als ihnen Gysi auch noch erklärte, was ein Arbeiter von der Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen halte müsse. Nichts nämlich.

Wann er sich von der politischen Bühne verabschieden wird, hat Gysi gestern Abend in seiner Sendung offen gelassen. Wenn er sich aber nicht sehr schnell von der Talkshow-Bühne verabschiedet, werden immer mehr potenzielle Gäste Einladungen ausschlagen, sobald sie erfahren, dass der Fraktionschef der Linken da ist.

Die beiden Piraten sollten gelernt haben, dass man Probleme auch in Worte fassen können muss, das Autorenpaar sollte sich aufs Schreiben beschränken.

Kommentare

  1. ich habe mich auch sehr amüsiert. gysi ist eben eine poliische marke für sich. davon müsste er mehr geben...

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    1. ich habe gestern die mediathek aufgerufen. habe ebenfalls viel gelacht :-)

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