Abraham-Effekt

Hört der evangelische Pressedienst auch Stimmen?

Und es begab sich zu einer Zeit, in der es noch keine Jugendämter gegeben hat, als einem Vater von höherer Stelle befohlen wurde, seinen Sohn zu verbrennen. Also gehorchte er diesem Befehl, bis sich wieder eine Stimme meldete, die ihm Einhalt gebot. Anschließend grillten Vater und Sohn einen Widder. (1. Mose 22, 1-14)

Dabei handelte es sich nach Auffassung der Kirchen keineswegs um Kindeswohlgefährdung, der Vater hatte lediglich getan, was ihm Gott befahl. Das machte man früher so. Ist aber lange her. Aber eins hat sich nicht geändert. Die evangelische Kirche hört auf Stimmen. Dafür unterhält sie den Evangelischen Pressedienst (epd), der gestern auf vielen Radiostationen diese Meldung verbreiten ließ: "Die Zahl der Kinder, die zu ihrem eigenen Schutz aus ihren Familien herausgenommen werden, ist in Niedersachsen nach aktuellen Statisken erneut überdurchschnittlich gestiegen."

Wie Abraham hört der epd also - auf höhere Stellen? Auf Jugendämter? Familiengerichte? Und würde erst innehalten, wenn sich wieder eine Stimme meldete, die fragte: "Habt ihr jeden Fall geprüft? Musste wirklich jedes dieser Kinder zum "eigenen Schutz" aus "ihren Familien" genommen werden? Oder war einiges übereilt? Nicht gerechtfertigt? Gleichsam also ähnlich gelagert, wie der vorauseilende Gehorsam von Abraham?

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