Die Gedanken
Sind frei...
Dieses Lied kennen wir alle. Die meisten von uns sind von Lehrerinnen und Lehrern mit den Strophen bekannt gemacht worden - und ich als Schüler habe gedacht: "Da haben Sie Recht. Wenn Sie wüssten..."
Was aber geschieht, wenn die Gedanken nicht nur frei sind, sondern man auch noch so frei ist, sie jemandem mitzuteilen? Richtig, da gibt es mehrere Möglichkeiten. Will jemand die Freiheit der Gedanken verbieten, isoliert er den Gedankenträger und meidet ihn. Will aber jemand die Freiheit des Gedanken nicht verbieten, kann sich ein weites Feld öffnen - das Feld der Gedankenspiele.
Die Rede ist hier nicht von Gedanken an Gewalt und andere Niedertracht, sondern von Gedanken der Solidarität, der Zärtlichkeit und der Ermutigung. Meine Großmutter hat mein weiteres Leben mit einem Gedanken geprägt. Sie ärgerte sich darüber, wie schüchtern ich als 14-Jähriger war und gab mir diese Sätze mit auf den Weg: "Wenn du dich immer versteckst, betrügst du die anderen um dich. Das ist ein schlimmer Betrug." Danach machte ich zwar viele Fehler, aber den Fehler, mich zu verstecken, machte ich nicht mehr. Auf die Wiederholung von Fehlern verzichtete ich. Wenn ich feststellte, dass ich ein Spiel nicht gewinnen konnte, begann ich ein neues. Plötzlich mochte ich alle Menschen, die frei, ungezwungen und neugierig sind, die anderen langweilten mich nur noch.
Ich begriff, dass der Satz "Das macht man nicht" ein Satz für Untertanen war. Die Frage, woher jemand wisse, dass man etwas nicht tun dürfe, wenn er es noch nie jemand gemacht hat, konnte auch niemand beantworten. So öffnete sich das Tor zum Unerwarteten und zum Unerhörten. Je weiter sich dieses Tor öffnete, desto aggressiver reagierten die Bedenkenträger. Sie versanken in Neid und Missgunst. Sie hatten leider keine Großmutter wie meine.
Kurz vor ihrem Tod führten meine Großmutter und ich noch einmal eines unserer intensiven Gespräche, bei denen sie mich immer wieder verblüffte. Sie sagte: "Was ich mir gewünscht und nicht getan habe, bereue ich viel mehr als alles, was ich getan habe, weil andere sich das so wünschten." Denn die gemeinsamen Wünsche sind sicherlich immer noch die schönsten. Manchmal muss man den Anfang machen, damit solche Wünsche wahr werden.
Dieses Lied kennen wir alle. Die meisten von uns sind von Lehrerinnen und Lehrern mit den Strophen bekannt gemacht worden - und ich als Schüler habe gedacht: "Da haben Sie Recht. Wenn Sie wüssten..."
Was aber geschieht, wenn die Gedanken nicht nur frei sind, sondern man auch noch so frei ist, sie jemandem mitzuteilen? Richtig, da gibt es mehrere Möglichkeiten. Will jemand die Freiheit der Gedanken verbieten, isoliert er den Gedankenträger und meidet ihn. Will aber jemand die Freiheit des Gedanken nicht verbieten, kann sich ein weites Feld öffnen - das Feld der Gedankenspiele.
Die Rede ist hier nicht von Gedanken an Gewalt und andere Niedertracht, sondern von Gedanken der Solidarität, der Zärtlichkeit und der Ermutigung. Meine Großmutter hat mein weiteres Leben mit einem Gedanken geprägt. Sie ärgerte sich darüber, wie schüchtern ich als 14-Jähriger war und gab mir diese Sätze mit auf den Weg: "Wenn du dich immer versteckst, betrügst du die anderen um dich. Das ist ein schlimmer Betrug." Danach machte ich zwar viele Fehler, aber den Fehler, mich zu verstecken, machte ich nicht mehr. Auf die Wiederholung von Fehlern verzichtete ich. Wenn ich feststellte, dass ich ein Spiel nicht gewinnen konnte, begann ich ein neues. Plötzlich mochte ich alle Menschen, die frei, ungezwungen und neugierig sind, die anderen langweilten mich nur noch.
Ich begriff, dass der Satz "Das macht man nicht" ein Satz für Untertanen war. Die Frage, woher jemand wisse, dass man etwas nicht tun dürfe, wenn er es noch nie jemand gemacht hat, konnte auch niemand beantworten. So öffnete sich das Tor zum Unerwarteten und zum Unerhörten. Je weiter sich dieses Tor öffnete, desto aggressiver reagierten die Bedenkenträger. Sie versanken in Neid und Missgunst. Sie hatten leider keine Großmutter wie meine.
Kurz vor ihrem Tod führten meine Großmutter und ich noch einmal eines unserer intensiven Gespräche, bei denen sie mich immer wieder verblüffte. Sie sagte: "Was ich mir gewünscht und nicht getan habe, bereue ich viel mehr als alles, was ich getan habe, weil andere sich das so wünschten." Denn die gemeinsamen Wünsche sind sicherlich immer noch die schönsten. Manchmal muss man den Anfang machen, damit solche Wünsche wahr werden.
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