Die Schweiz zittert

"Blick" richtet Alpenuntergangs-Ticker ein

Deutsche Medien richten Live-Ticker ein, wenn es irgendwo eine Katastrophe gibt oder Terroristen wieder einmal den Koran falsch verstanden haben wollen, das Schweizer Boulevard-Blatt "Blick" hat heute einen Live-Ticker für die Landeswährung eingerichtet. Die Nationalbank garantiert nicht länger für einen Mindestkurs.

An den Geldautomaten der Schweizer Banken gibt es keine Euro mehr, die ersten Tankstellen machen dicht. Demnächst folgen Expertenmeinungen zufolge Unternehmen, die sich auf künstlich schwach gehaltene Franken verlassen haben. Die Notenbank hat ihre Euro-Hand weggezogen. Die Konkurrenz aus dem Ausland pfeift vergnügte Profit-Lieder. Wenn man dem Live-Ticker der Schweizer Boulevard-Zeitung "Blick" glauben darf.

Dabei darf man eigentlich nur eins glauben: Für den Schweizer ist Geld das Wichtigste. Genauer: das eigene Geld. Also der Franken. Wenn der in der Zeitung steht, regt sich der Schweizer. Da kommt keine Katastrophe mit und kein Terrorist, der den Koran falsch verstanden haben will. Nur zum eigenen Geldbeutel hat ein Schweizer ein echtes Liebesverhältnis, das allerdings an den Landesgrenzen endet.

Die Schweizer Uhrenbranche meint bereits, in einer falschen Zeit aufgewacht zu sein und vergleicht die Entscheidung der Notenbank mit einem Tsunami. Diese Branche weiß, was aus Sicht eines Schweizers eine Katastrophe ist. Wenn also demnächst ein paar Alpen an uns vorbeifliegen, ahnen wir, woran es gelegen hat.



  

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