Recht so
26. Dezember 2011
Herr Bundespräsident!
In seiner Weihnachtsansprache, die nun jedes Jahr in Ermangelung eines Amtsinhabers wiederholt wird, hat Christian Wulff als Bundespräsident auf der Springer-Abschussliste ausdrücklich betont, dass es gut sei, wenn wir "alle verschieden" sind. Denn nur ein toter Bürger ist ein guter Bürger.
Ist noch mehr Wahres dran: Unsereins wagt sich zu Lebzeiten bis zur Beerdigung zwei- oder dreimal mit roten Ohren und pochendem Herzen in die nächste Sparkassen-Filiale, wo wir nach zähen wochenlangen Verhandlungen einen Kleinkredit bekommen, für den wir auch noch eine Sicherheit leisten müssen. Wulff dagegen ruft einen Freund an, der spricht mit ihm, dann mit seiner Frau - und schon sind 500 000 Euro auf Wulffs Konto, die zwar nie der Frau des Freundes gehört haben, aber entscheidend ist, was auf dem Kontoauszug nicht herauskommt, weil das Geld längst umgeschichtet worden ist zu einer Bank, die einem Bundesland gehört, das von einem Parteifreund regiert wird.
Von dem Stress, der mit solchen Transaktionen verbunden ist, erholt man sich - wenn man nicht von Wulff verschieden ist - in einer Villa eines zweiten Freundes oder verwechselt bei einem Flug die Klasse, für die man bezahlt hat, mit der Klasse, in der man sitzt.
Ist man erst wieder aus dem Flugzeug und kommt dann auch noch heraus, dass man falsch gesessen hat, entschuldigt man sich, zahlt den Differenzbetrag an einen dritten Freund und behauptet, man habe weder vor- noch nachher etwas anderes vorgehabt. Schon kann man Bundespräsident werden.
Aber bitte nicht alle zwei Jahre ein anderer, sagt nun Sigmar Gabriel von der SPD. Denn sonst drohe eine "Staatskrise", die auch seine Partei nicht in den Griff bekäme, so lange sie nicht regiert. Gabriel muss es wissen, denn als Bundesumweltminister hat er sich erst um seine Aufgaben kümmern wollen, als die Wahl verloren war.
Ist Wulff schon bald nicht mehr Bundespräsident, bleibt sein Stuhl leer als Mahnung für alle, die von ihm verschieden sind, nie so zu werden wie er. Dann doch lieber Sparkasse...
Herr Bundespräsident!
In seiner Weihnachtsansprache, die nun jedes Jahr in Ermangelung eines Amtsinhabers wiederholt wird, hat Christian Wulff als Bundespräsident auf der Springer-Abschussliste ausdrücklich betont, dass es gut sei, wenn wir "alle verschieden" sind. Denn nur ein toter Bürger ist ein guter Bürger.
Ist noch mehr Wahres dran: Unsereins wagt sich zu Lebzeiten bis zur Beerdigung zwei- oder dreimal mit roten Ohren und pochendem Herzen in die nächste Sparkassen-Filiale, wo wir nach zähen wochenlangen Verhandlungen einen Kleinkredit bekommen, für den wir auch noch eine Sicherheit leisten müssen. Wulff dagegen ruft einen Freund an, der spricht mit ihm, dann mit seiner Frau - und schon sind 500 000 Euro auf Wulffs Konto, die zwar nie der Frau des Freundes gehört haben, aber entscheidend ist, was auf dem Kontoauszug nicht herauskommt, weil das Geld längst umgeschichtet worden ist zu einer Bank, die einem Bundesland gehört, das von einem Parteifreund regiert wird.
Von dem Stress, der mit solchen Transaktionen verbunden ist, erholt man sich - wenn man nicht von Wulff verschieden ist - in einer Villa eines zweiten Freundes oder verwechselt bei einem Flug die Klasse, für die man bezahlt hat, mit der Klasse, in der man sitzt.
Ist man erst wieder aus dem Flugzeug und kommt dann auch noch heraus, dass man falsch gesessen hat, entschuldigt man sich, zahlt den Differenzbetrag an einen dritten Freund und behauptet, man habe weder vor- noch nachher etwas anderes vorgehabt. Schon kann man Bundespräsident werden.
Aber bitte nicht alle zwei Jahre ein anderer, sagt nun Sigmar Gabriel von der SPD. Denn sonst drohe eine "Staatskrise", die auch seine Partei nicht in den Griff bekäme, so lange sie nicht regiert. Gabriel muss es wissen, denn als Bundesumweltminister hat er sich erst um seine Aufgaben kümmern wollen, als die Wahl verloren war.
Ist Wulff schon bald nicht mehr Bundespräsident, bleibt sein Stuhl leer als Mahnung für alle, die von ihm verschieden sind, nie so zu werden wie er. Dann doch lieber Sparkasse...
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