Springer-Presse

18. Dezember 2011
Und Wulffs Ritt auf der Rasierklinge

"Der mit dem Wulff tanzt." Ist einmal der Wahlkampfspruch von Christian Wulff gewesen. Doch gegen Gerhard Schröder hatte er in Niedersachsen keine Chance. Nun ist Wulff nicht mehr niedersächsischer Ministerpräsident, wurde von Angela Merkel an Ursula von der Leyen vorbei ins Bundespräsidentenamt gehievt und seit Tagen heißt es: "Ritze, ratze..." Der Stuhl wackelt.

Angesägt worden ist er von der "Bild"-Zeitung. Die berichtete über einen Privatkredit, den Wulff für ein Haus in Großburgwedel bei Hannover aufgenommen hatte. Ist ein schöner Ort - und ein teures Pflaster.

Zuerst spielte Christian Wulff den Helmut Kohl und saß die Sache fernab der Heimat aus. Doch die Frage, von wem er den Kredit bekommen hatte, wurde immer bohrender. Von der Frau eines Unternehmers? Von diesem Unternehmer selbst?

Von dem Unternehmer, konnte der Bundespräsident nicht sagen, denn sonst hätte er zugegeben, dass er den niedersächsischen Landtag belogen hatte, als er eine geschäftliche Beziehung mit diesem Mann verneinte.

Dieser Unternehmer hat inzwischen durchschimmern lassen, dass er doch der Kreditgeber war, doch viel gefährlicher ist für Wulff inzwischen der Hinweis auf einen günstigen Zinssatz. Den hätte er nicht in Anspruch nehmen dürfen, sagen Staatsrechtler. Das sei ein Verstoß gegen das Ministergesetz.

"Wenn die Springer-Presse mit dem Wulff tanzt" ist wie ein Ritt auf der Rasierklinge. Bis man nur noch per Flucht seinen Arsch retten kann. Die Frage lautet eigentlich nur noch: Wann ist Wulff nicht mehr Bundespräsident?

Zweimal werden wir noch wach?

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