Der Tag, an dem...
...ich eine Frau wurde, die sterben sollte
Prolog
2006: Ein Techniker von Kabel Deutschland verschafft mir einen Internet-Zugang. Die Auftragsbestätigung füllt er falsch aus. Meine Adresse stimmt zwar, aber als Kundenname trägt er nicht Heinz-Peter Tjaden, sondern Christina Tjaden ein. Eine Frau mit diesem Namen gibt es in Wilhelmshaven nicht. Eine Zeitlang versuche ich, Kabel Deuschland davon zu überzeugen, dass ich Heinz-Peter und nicht Christina heiße. Das gelingt mir nicht.
4. März 2013
Jemand steht auf meinem Kabel. Das Internet wird immer langsamer. Deswegen rufe ich die Servicenummer von Kabel Deutschland an. Eine Tonbandstimme bittet mich um Geduld, erzählt mir etwa 10 Minuten lang, dass ich das, was ich telefonisch vorhabe, auch im Internet erledigen könne, dann meldet sich eine Mitarbeiterin.
"Was kann ich für Sie tun?"
Ich nenne meine Kundennummer.
"Der Vertrag läuft auf Christina Tjaden."
"Das ist ein Irrtum. Ich bin der Kunde."
"Trotzdem muss ich erst einmal mit Christina Tjaden sprechen, bevor ich etwas tun kann."
Ich kabbel mich ein wenig mit der Kabel-Mitarbeiterin, kann ihr aber nicht begreiflich machen, dass es in Wilhelmshaven gar keine Frau gibt, die Christina Tjaden heißt.
"Das brauche ich schriftlich von Christina Tjaden."
"Soll ich diese Frau etwa sterben lassen? Die Frau gibt es nicht."
"Dann schicken Sie mir bitte die Sterbeurkunde."
Diese Antwort ist mir eine Lehre. Bei dieser Mitarbeiterin telefoniere ich ins Leere.
Ich rufe die Servicenummer von Kabel Deutschland ein zweites Mal an. Eine Tonbandstimme bittet ich um Geduld, erklärt mir fast 20 Minuten lang, dass ich das, was ich telefonisch vorhabe auch im Internet erledigen könne. Dann meldet sich ein Mitarbeiter.
"Was kann ich für Sie tun?"
Ich nenne meine Kundennummer.
"Frau Tjaden, ich brauche noch Ihr Geburtsdatum."
Ich nenne mein Geburtsdatum.
"In Ordnung, Frau Tjaden. Was kann ich für Sie tun?"
Als Frau, die sterben sollte, erkläre ich dem Kabel-Mitarbeiter, was er für mich tun kann.
Prolog
2006: Ein Techniker von Kabel Deutschland verschafft mir einen Internet-Zugang. Die Auftragsbestätigung füllt er falsch aus. Meine Adresse stimmt zwar, aber als Kundenname trägt er nicht Heinz-Peter Tjaden, sondern Christina Tjaden ein. Eine Frau mit diesem Namen gibt es in Wilhelmshaven nicht. Eine Zeitlang versuche ich, Kabel Deuschland davon zu überzeugen, dass ich Heinz-Peter und nicht Christina heiße. Das gelingt mir nicht.
4. März 2013
Jemand steht auf meinem Kabel. Das Internet wird immer langsamer. Deswegen rufe ich die Servicenummer von Kabel Deutschland an. Eine Tonbandstimme bittet mich um Geduld, erzählt mir etwa 10 Minuten lang, dass ich das, was ich telefonisch vorhabe, auch im Internet erledigen könne, dann meldet sich eine Mitarbeiterin.
"Was kann ich für Sie tun?"
Ich nenne meine Kundennummer.
"Der Vertrag läuft auf Christina Tjaden."
"Das ist ein Irrtum. Ich bin der Kunde."
"Trotzdem muss ich erst einmal mit Christina Tjaden sprechen, bevor ich etwas tun kann."
Ich kabbel mich ein wenig mit der Kabel-Mitarbeiterin, kann ihr aber nicht begreiflich machen, dass es in Wilhelmshaven gar keine Frau gibt, die Christina Tjaden heißt.
"Das brauche ich schriftlich von Christina Tjaden."
"Soll ich diese Frau etwa sterben lassen? Die Frau gibt es nicht."
"Dann schicken Sie mir bitte die Sterbeurkunde."
Diese Antwort ist mir eine Lehre. Bei dieser Mitarbeiterin telefoniere ich ins Leere.
Ich rufe die Servicenummer von Kabel Deutschland ein zweites Mal an. Eine Tonbandstimme bittet ich um Geduld, erklärt mir fast 20 Minuten lang, dass ich das, was ich telefonisch vorhabe auch im Internet erledigen könne. Dann meldet sich ein Mitarbeiter.
"Was kann ich für Sie tun?"
Ich nenne meine Kundennummer.
"Frau Tjaden, ich brauche noch Ihr Geburtsdatum."
Ich nenne mein Geburtsdatum.
"In Ordnung, Frau Tjaden. Was kann ich für Sie tun?"
Als Frau, die sterben sollte, erkläre ich dem Kabel-Mitarbeiter, was er für mich tun kann.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen