Karl May (II)
Soll in die Schule
Seinen Gegnern präsentierte sich Karl May als Jugendschriftsteller wider Willen. Hören wir ihn selbst: "Wie man bei einem geistig und seelisch so bedeutsamen, ja schweren Inhalt meine Bücher als ´Jugendschriften´ und mich als ´Jugendschriftsteller´ bezeichnen kann, würde unbegreiflich sein, wenn man nicht wüsste, dass alle, die diesen Fehler begehen, sie entweder nicht begriffen oder überhaupt nicht gelesen haben."
Genau das aber hat der Karl-May-Verlag geschafft: Er präsentierte Karl May als Jugendautor. Der Erfolg ist nicht ausgeblieben, droht aber zu erblassen. Deshalb warb Bernhard Schmid, Geschäftsführer des Karl-May-Verlages, dieses Jahr auf der Leipziger Buchmesse dafür, dass Werke von May in die Schulliteratur aufgenommen werden. Gegründet wurde außerdem eine Arbeitsgemeinschaft "Karl May in die Schule".
Dieser Schriftsteller kann als Meister des inszenierten Abenteuers gelten, seine Helden geraten nie wirklich in Gefahr, auch daher rührte sein Erfolg, dem er mit gekonnten Public-Relations-Tourneen auf die Sprünge zu helfen wusste. Aber auch seine Anhänger verstanden etwas davon, wie ein Autor verkauft werden muss. So wurde in den Jahren 1926 bis 1928 im Garten der Villa von Karl May das Karl-May-Museum errichtet - eine seinerzeit überladene Gedenkstätte, die genauso aussieht wie die Blockhütte des Bärenjägers Baumann in der Erzählung "Unter Geiern". Deshalb auch der Name "Villa Bärenfett". Nebenan entsteht ein museumspädagogisches Blockhaus und ein Erlebnispfad.
Die offizielle DDR hat sich nicht so recht mit Karl May angefreundet. Verlegerische Pflege erfuhr er nicht. Als der Karl-May-Verlag 1960 nach Bamberg umzog, erwarb er auch einen großen Teil von Mays Nachlass.
Im nächsten Jahr gibt es übrigens wieder einen Grund zum Feiern: 120 Jahre "Winnetou". Auch dann besteht diese Gefahr, die Karl May gewittert hat, nicht mehr: "...die ganze psychologische und erzieherische Inkompetenz und die ganze jugendliterarische Neidhammelherde wird über sie herstürzen, falls sie es wagen, sich meiner, wenn auch nur in zwei Zeilen, anzunehmen. Wehe Ihnen!!!"
Seinen Gegnern präsentierte sich Karl May als Jugendschriftsteller wider Willen. Hören wir ihn selbst: "Wie man bei einem geistig und seelisch so bedeutsamen, ja schweren Inhalt meine Bücher als ´Jugendschriften´ und mich als ´Jugendschriftsteller´ bezeichnen kann, würde unbegreiflich sein, wenn man nicht wüsste, dass alle, die diesen Fehler begehen, sie entweder nicht begriffen oder überhaupt nicht gelesen haben."
Genau das aber hat der Karl-May-Verlag geschafft: Er präsentierte Karl May als Jugendautor. Der Erfolg ist nicht ausgeblieben, droht aber zu erblassen. Deshalb warb Bernhard Schmid, Geschäftsführer des Karl-May-Verlages, dieses Jahr auf der Leipziger Buchmesse dafür, dass Werke von May in die Schulliteratur aufgenommen werden. Gegründet wurde außerdem eine Arbeitsgemeinschaft "Karl May in die Schule".
Dieser Schriftsteller kann als Meister des inszenierten Abenteuers gelten, seine Helden geraten nie wirklich in Gefahr, auch daher rührte sein Erfolg, dem er mit gekonnten Public-Relations-Tourneen auf die Sprünge zu helfen wusste. Aber auch seine Anhänger verstanden etwas davon, wie ein Autor verkauft werden muss. So wurde in den Jahren 1926 bis 1928 im Garten der Villa von Karl May das Karl-May-Museum errichtet - eine seinerzeit überladene Gedenkstätte, die genauso aussieht wie die Blockhütte des Bärenjägers Baumann in der Erzählung "Unter Geiern". Deshalb auch der Name "Villa Bärenfett". Nebenan entsteht ein museumspädagogisches Blockhaus und ein Erlebnispfad.
Die offizielle DDR hat sich nicht so recht mit Karl May angefreundet. Verlegerische Pflege erfuhr er nicht. Als der Karl-May-Verlag 1960 nach Bamberg umzog, erwarb er auch einen großen Teil von Mays Nachlass.
Im nächsten Jahr gibt es übrigens wieder einen Grund zum Feiern: 120 Jahre "Winnetou". Auch dann besteht diese Gefahr, die Karl May gewittert hat, nicht mehr: "...die ganze psychologische und erzieherische Inkompetenz und die ganze jugendliterarische Neidhammelherde wird über sie herstürzen, falls sie es wagen, sich meiner, wenn auch nur in zwei Zeilen, anzunehmen. Wehe Ihnen!!!"
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