Knochen abgenagt
4. Januar 2012
Gerippe Wulff bleibt im Schloss Bellevue
"Und was sagt unser Sozialdemokrat dazu?" Diese Frage von "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann hat zumindest vor drei Jahren zur morgendlichen Redaktionskonferenz gehört wie das Amen in der Kirche. Ob er diese Frage auch gestellt hat, bevor der Bericht über den Privatkredit von Bundespräsident Christian Wulff erschienen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Wie ich jedoch diesen Sozialdemokraten bei "Bild" einschätze, hätte der geantwortet: "Nichts. Sonst kommen Sie mir noch mit Johannes Rau."
Inzwischen sind die Knochen von Wulff abgenagt und das Gerippe bleibt im Schloss Bellevue. Wer schon immer der Meinung gewesen ist, dass Politiker nichts taugen, fühlt sich in seiner Auffassung bestärkt. Die wenigen, die immer noch hoffen, dass Politiker doch etwas taugen können, werden Wulff nicht mehr ernst nehmen.
Bleibt die Frage: Wie dumm ist dieser Bundespräsident eigentlich? Spricht Diekmann auf die mailbox und droht mit "Krieg". Das Gesicht des "Bild"-Chefredakteurs hätte ich sehen wollen, als er diese Nachricht abhörte und sich überlegte, wie er diese Drohung öffentlich machen kann.
Erst einmal ist die "Kriegserklärung" im "Giftschrank" der "Bild"-Zeitung verstaut worden. Dort lagern viele Geheimnisse von Prominenten, die hervorgeholt werden, wenn Diekmann & Co. meinen, die Zeit sei reif. Auch die "Welt" öffnet inzwischen ihren Giftschrank und teilt mit, dass Wulff nicht zum ersten Mal nicht nur aus-, sondern auch noch auffällig geworden ist.
Wenn nun dem Bundespräsidenten der Vorwurf gemacht wird, er habe nicht nur Diekmann, sondern auch die Pressefreiheit bedroht, ist das lächerlich. Die "Bild"-Zeitung hat so viel mit Pressefreiheit zu tun wie ein Panzer mit einer Friedenstaube. Was zählt, ist die Auflage. Und was macht Wulff? Der stellt sich vor diesen Panzer und kündigt an, dass er mit bloßen Händen den Krieg gewinnt?
Bei der "Neuen Osnabrücker Zeitung" hätte das vielleicht klappen können, aber Herr Bundespräsident: Sie leben nicht mehr als Nachwuchshoffnung der CDU in der Provinz...
Gerippe Wulff bleibt im Schloss Bellevue
"Und was sagt unser Sozialdemokrat dazu?" Diese Frage von "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann hat zumindest vor drei Jahren zur morgendlichen Redaktionskonferenz gehört wie das Amen in der Kirche. Ob er diese Frage auch gestellt hat, bevor der Bericht über den Privatkredit von Bundespräsident Christian Wulff erschienen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Wie ich jedoch diesen Sozialdemokraten bei "Bild" einschätze, hätte der geantwortet: "Nichts. Sonst kommen Sie mir noch mit Johannes Rau."
Inzwischen sind die Knochen von Wulff abgenagt und das Gerippe bleibt im Schloss Bellevue. Wer schon immer der Meinung gewesen ist, dass Politiker nichts taugen, fühlt sich in seiner Auffassung bestärkt. Die wenigen, die immer noch hoffen, dass Politiker doch etwas taugen können, werden Wulff nicht mehr ernst nehmen.
Bleibt die Frage: Wie dumm ist dieser Bundespräsident eigentlich? Spricht Diekmann auf die mailbox und droht mit "Krieg". Das Gesicht des "Bild"-Chefredakteurs hätte ich sehen wollen, als er diese Nachricht abhörte und sich überlegte, wie er diese Drohung öffentlich machen kann.
Erst einmal ist die "Kriegserklärung" im "Giftschrank" der "Bild"-Zeitung verstaut worden. Dort lagern viele Geheimnisse von Prominenten, die hervorgeholt werden, wenn Diekmann & Co. meinen, die Zeit sei reif. Auch die "Welt" öffnet inzwischen ihren Giftschrank und teilt mit, dass Wulff nicht zum ersten Mal nicht nur aus-, sondern auch noch auffällig geworden ist.
Wenn nun dem Bundespräsidenten der Vorwurf gemacht wird, er habe nicht nur Diekmann, sondern auch die Pressefreiheit bedroht, ist das lächerlich. Die "Bild"-Zeitung hat so viel mit Pressefreiheit zu tun wie ein Panzer mit einer Friedenstaube. Was zählt, ist die Auflage. Und was macht Wulff? Der stellt sich vor diesen Panzer und kündigt an, dass er mit bloßen Händen den Krieg gewinnt?
Bei der "Neuen Osnabrücker Zeitung" hätte das vielleicht klappen können, aber Herr Bundespräsident: Sie leben nicht mehr als Nachwuchshoffnung der CDU in der Provinz...
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