Schweiz verklagt

Schweiz und Deutschland haben eine Steuer-Schraube locker

So lange sie nicht die Bank verklagen, auf der ich Antoinette aus Luzern gevögelt habe, ist es mir eigentlich egal, aber ein wenig übertreiben sie schon. Erst droht die Schweiz drei deutschen Steuerfahndern mit der Verhaftung, sobald sie die Grenze überschreiten, die diese nach Auffassung der Eidgenossen mit dem Kauf einer Steuer-CD auch schon auf andere Weise überschritten haben und dann setzt sich der "Bild"-Redakteur Matthias Kluckert hin und schreibt eine Strafanzeige gegen die Finanzministerin der Schweiz, Simonetta Sommaruga, die sich deshalb nicht mehr nach Deutschland traut?

Derweil haben Deutschland und die Schweiz ein neues Abkommen unterschrieben - und kommen nun hoffentlich wieder ohne Albernheiten aus, die beispielsweise zu einer Schlagzeile der Schweizer Boulevardzeitung "Blick" geführt haben, die da lautete "Die spinnen, die Deutschen". Als Asterix-Leser ging ich bislang davon aus, dass dies für die Römer gilt. Im neuen Abkommen steht, dass Deutschland 331 mehr Gesuche als bisher an die Schweiz richten darf, wenn es um Schwarzgeld auf  Nummernkonten geht.

Erinnert mich an das Nummernkonto von Antoinette und mir. Das ist fast täglich gewachsen - und niemand hat´s herausgefunden. In Luzern gibt es eben mehr als eine Parkbank. Ein wenig bergig ist es auch in Goslar. Dort kommt Sigmar Gabriel her, der "Ermittlungen gegen Banken" fordert. Auch der hat das System nicht verstanden. Wollte man wirklich allen Steuer-Schwindlern an den Kragen gehen, dürfte man auch Regierungen nicht verschonen, die Abgaben für einen bestimmten Zweck erfinden und das eingenommene Geld anschließend aus einem anderen Fenster werfen.

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