Preetz noch?

Fortuna Düsseldorf soll kein Aufsteiger bleiben

Preetz noch? Hertha BSC Berlin will gegen die heutige Entscheidung des DFB-Sportgerichtes Einspruch einlegen. Gerüttelt werden soll an der Entscheidung, dass es dabei bleibt: Fortuna Düsseldorf ist in die erste Liga aufgestiegen, der Hauptstadt-Club spielt dort, wo er hingehört. Denn in Wowereit-Town können sie drei Dinge nicht: S-Bahn, Flughafen und Fußballmanager.

Der Protest gegen die Wertung des Spiels mag zwar noch arm, aber sexy gewesen sein, weil sich Sportredakteure noch ein paar Tage vertreiben müssen, bis sie sich auf die Fußball-Europameisterschaft konzentrieren können, aber wer will sich schon noch mit Hertha BSC Berlin beschäftigen, wenn Bastian Schweinsteiger dem Meer der Bayern-Tränen wieder entstiegen ist, um als Löw-Boy nie wieder einen Elfmeter an den Innenpfosten zu setzen?

Was ihm in Düsseldorf gar nicht hätte passieren können. Denn während einer Spielunterbrechung wegen einer zwischenzeitlichen Versammlung von Fortuna-Anhängern auf dem deswegen nicht mehr bespielbaren Rasen buddelte ein Fan des Aufsteigers beim Stande von 2 : 2 ausgerechnet in dem Strafraum den Elfmeterpunkt aus, wo vorher die Abwehr der Gäste gestanden hatte. Hätte die in den restlichen Sekunden nach dem Wiederanpfiff noch einen Strafstoß verursacht, wäre der in Ermangelung einer Markierung für die Ballortung gar nicht ausführbar gewesen.

So ist der moderne Fußball in einer Stadt, die viele Jahre als Parkplatz von Köln ein fußballerisches Schattendasein gefristet hat, den wollen wir auch in der Ersten Liga sehen: Mit Fans, die ein Tor umnieten, bevor ein Schuss im Netz zappelt, mit Grillpartys im Innenraum, wenn einem Spiel die Spannung fehlt, mit fröhlichen Anhängern, die mit der Rasenpflege nicht warten, bis irgendso ein herumpfeifender Schiedsrichter meint, dass die Spielzeit beendet ist.

Kommentare

Beliebte Posts